Drashti Parmar | Campusleben

Von Großkatzen bis zu Schmeißfliegen: Drashti Parmars Forschungsreise an der polnischen Nikolaus-Kopernikus-Universität

Von: Amrita Priya

Name: Drashti Parmar | Institution: Nikolaus-Kopernikus-Universität, Polen | Studiengang: PhD in Entomologie

(28. März 2025 Drashti Parmars akademische Laufbahn hat einige überraschende Wendungen genommen. Sie begann in Indien mit der Erforschung großer Wildtiere und forscht nun in Polen über Insekten, die beim Zersetzen toter Lebewesen helfen und eine wichtige Rolle bei der Reinigung der Natur spielen.

Ein Doktorand an der Nicolaus Copernicus Universität (NCU) verbringt Drashti ihre Tage damit, die evolutionären Beziehungen von Schmeißfliegen zu entwirren, den winzigen Lebewesen mit enormer ökologischer Bedeutung. Dies steht in starkem, aber interessantem Kontrast zu ihrer früheren Ausbildung in Kernforensik an der National Forensic Sciences University in Gandhinagar und ihrer Arbeit in der Wildtierforensik am Zentrum für Zell- und Molekularbiologie in Hyderabad.

„Ich war tief in die Welt der Spitzenprädatoren – der Großkatzen – eingetaucht. Ironischerweise hat sich mein Forschungsschwerpunkt nun von diesen Spitzenprädatoren auf die ultimativen Zersetzer – Schmeißfliegen – verlagert! Dieser Übergang vom Studium der charismatischen Megafauna zur Erforschung der komplexen evolutionären Beziehungen dieser winzigen, aber ökologisch wichtigen Insekten war faszinierend“, erzählt sie. Globaler Inder.

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Schlüssel-Kompetenzen 

  •   Die richtige Umgebung ist wichtig: Die Wahl einer Universität mit starker Forschungsförderung, wie der Expertise der NCU in Evolutionsbiologie und Entomologie, prägt Drashtis akademisches Wachstum
  •   Finanzierung öffnet Türen: Durch die Sicherung von Vollstipendien und Zuschüssen kann sie sich ganz auf die Forschung konzentrieren und Zugang zu globalen Kooperationen erhalten.
  •   Anpassungsfähigkeit ist der Schlüssel: Die Navigation in einem neuen akademischen System, einer neuen Sprache und Kultur stärkt die Widerstandsfähigkeit und Selbstständigkeit – wesentliche Fähigkeiten für internationale Wissenschaftler.
  •   Jenseits des Labors: Durch die Teilnahme an der wissenschaftlichen Öffentlichkeitsarbeit und Vernetzung können Forschungsergebnisse mit praktischen Auswirkungen verknüpft und dauerhafte berufliche Bindungen aufgebaut werden.

Warum die NCU perfekt passt

Für Drashti ging es bei der Wahl der Nikolaus-Kopernikus-Universität nicht nur um eine Promotion. Vielmehr ging es ihr darum, das richtige Umfeld für ihre wissenschaftlichen Interessen zu finden. „Die Nikolaus-Kopernikus-Universität (NCU) war aufgrund ihres starken Forschungsumfelds in Evolutionsbiologie und forensischer Entomologie meine ideale Wahl für eine Promotion“, erzählt sie. Die Anwesenheit von Prof. Krzysztof Szpila, einem Experten auf diesem Gebiet und äußerst unterstützenden Mentor, war ein großer Anreiz. Seine Anleitung hat sowohl ihre Forschung als auch ihre persönliche Entwicklung geprägt.

Sie fügt hinzu, dass die vollständige Finanzierung des PhD-Programms durch ein renommiertes Stipendium des National Science Centre (2018/31/B/NZ8/02113) ihr die nötige finanzielle Stabilität verschaffte, um sich ausschließlich auf die Forschung zu konzentrieren. Mit Zugang zu modernsten molekularen Techniken und intensiven internationalen Kooperationen wurde die NCU zum idealen Ausgangspunkt für ihre Arbeit.

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Die Evolution erforschen, Fliege für Fliege

Drashti Parmar erforscht phylogenomische Beziehungen innerhalb der Oestroidea (Diptera: Cyclorrhapha) – einer Fliegengruppe, die für ökologische Prozesse wie Zersetzung und forensische Analysen von entscheidender Bedeutung ist. „Durch die Nutzung molekularer Daten möchte ich taxonomische Unsicherheiten beseitigen und zu einem tieferen Verständnis ihrer Evolutionsgeschichte beitragen“, erklärt sie.

Leben in Toruń: Mittelalterlicher Charme trifft auf moderne Wissenschaft

Drashti zog im September 2021 nach Polen. Seitdem genießt sie den akademischen und kulturellen Reichtum von Toruń, einem UNESCO-Weltkulturerbe. „Ein Spaziergang durch die wunderschön erhaltene gotische Architektur und gleichzeitig die Einbindung in bahnbrechende Forschung ist eine wirklich inspirierende Erfahrung“, sagt sie.

Die Sicherheit, die Offenheit und die kulturelle Disziplin der Stadt haben mich tief beeindruckt. „Die Art und Weise, wie die Gesellschaft hier funktioniert – ohne unnötige Vorurteile, Unbehagen oder Eingriffe in die Privatsphäre – habe ich so noch nie erlebt“, sagt Drashti. Sie bewundert zutiefst den Respekt gegenüber Frauen und die geduldige, zuvorkommende Art der Polen.

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Anpassung an die Unabhängigkeit, die neue Sprache und das neue akademische System

Die Eingewöhnung an einem neuen Ort war nicht ohne Herausforderungen. Drashti bemerkt, dass es anfangs schwierig war, den Alltag allein zu bewältigen, insbesondere Aufgaben wie Kochen und Putzen. „Während es zu Hause viel einfacher ist, Hilfe zu engagieren oder Essen zu bestellen, muss man hier allein leben, um alles selbst zu kümmern“, sagt sie. Doch diese Erfahrung hat ihr neues Gefühl von Stolz und Selbstständigkeit gegeben. „Ich genieße diese Unabhängigkeit sehr. Es macht mich stolz, meine Komfortzone verlassen und es geschafft zu haben, in einem fremden Land erfolgreich zu sein. Ich bin fest davon überzeugt, dass eine solche Transformation nur dann eintritt, wenn man anfängt, allein zu leben und die volle Verantwortung für sich selbst zu übernehmen.“

Eine weitere Hürde stellte die Sprache dar. Während Englisch im akademischen Umfeld weit verbreitet ist, wurde die alltägliche Kommunikation auf lokalen Märkten oft durch die eingeschränkte Verwendung der englischen Sprache erschwert. „Polnisch ist eine schwierige Sprache, aber die Menschen sind im Allgemeinen hilfsbereit und verständnisvoll“, bemerkt sie.

Auch die Eingewöhnung in ein neues Land und ein neues akademisches System brachte Herausforderungen mit sich, die Drashti jedoch in Chancen verwandelte. Besonders bereichernd fand sie den Austausch mit vielfältigen akademischen Gemeinschaften. „Dank dieser Netzwerke habe ich gelernt, meine Forschung einem nicht-wissenschaftlichen Publikum zu vermitteln – eine Fähigkeit, die meiner Meinung nach für jeden Wissenschaftler unerlässlich ist“, sagt sie. Ihre Zeit an der NCU verlief reibungslos, ohne Bedenken hinsichtlich Rassismus oder Geschlechterdiskriminierung. „Die Universität ist inklusiv, und Toruń ist eine Stadt, in der ich mich sicher und frei fühle, meine Ambitionen zu verfolgen.“

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Finanzierung und Finanzmanagement

Drashti Parmar hat ihr akademisches Leben geschickt gemanagt. Neben ihrem Hauptstipendium sicherte sie sich auch Grants4NCUStudents und das Come-and-GOulu-Stipendium, die ihr die Teilnahme an Konferenzen, Kooperationen und internationalen Praktika ermöglichten. In Kombination mit einer strategischen Budgetplanung ermöglichen ihr diese Stipendien eine komfortable Ausgabenplanung.

Über das Labor hinaus: Öffentlichkeitsarbeit und Engagement der Gemeinschaft

Drashti beteiligt sich aktiv an wissenschaftlichen Outreach- und Networking-Veranstaltungen. Während eines kurzen Forschungsaufenthalts in Indien knüpfte sie wieder Kontakte zu ihrem akademischen Netzwerk und inspirierte Studierende, sich über Hochschulbildungsmöglichkeiten zu informieren. „Es war erfüllend, ihre Fragen zum Auslandsstudium zu beantworten und ihre Zweifel auszuräumen“, erinnert sie sich. Ein kurzes Video der Universität über ihre Forschung trug zu diesem Austausch bei.

Diese Bemühungen kommen nicht nur ihrer Promotion zugute, sondern tragen auch zu ihrer langfristigen Vision bei, starke berufliche Beziehungen über Grenzen hinweg aufzubauen.

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Zeitmanagement und Wachstum

Mehrere Verpflichtungen unter einen Hut zu bringen, ist keine leichte Aufgabe, aber Drashti hat ihre eigene Strategie entwickelt. „Zeitmanagement und Priorisierung sind entscheidend“, erklärt sie. Ob Forschung, Öffentlichkeitsarbeit oder akademische Vernetzung – sie geht jede Aufgabe mit strukturierter Planung an.

Ein Leitprinzip, das sie oft teilt, lautet: „Verpassen Sie niemals eine Gelegenheit zum Lernen – egal, wie weit entfernt sie mit Ihrem Fachgebiet zu tun zu haben scheint.“ Für sie ist jede Erfahrung ein Mehrwert, sei es neues Wissen, eine mögliche Zusammenarbeit oder einfach nur eine bedeutungsvolle Verbindung.

Herausforderungen mit Anmut begegnen

Drashti gibt zu, dass es ihr nicht leicht fiel, sich an die neue Kultur, das neue Wetter und das unabhängige Leben zu gewöhnen. Doch mit der Zeit fand sie ihren Rhythmus. „Ich bin stolz darauf, wie sehr ich mich weiterentwickelt habe“, sagt sie. Sie schreibt der Gastfreundschaft Polens und der Nikolaus-Kopernikus-Universität zu, dass sie diese anfänglichen Schwierigkeiten überwunden und sich voll und ganz auf ihre Forschung konzentrieren konnte.

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 Eine Zukunft in der Evolutionsbiologie

Während sie kurz vor dem Abschluss ihrer Promotion steht, engagiert sich Drashti weiterhin für die Schnittstelle zwischen Evolutionsbiologie und forensischer Entomologie. „Ich stelle mir eine Zukunft vor, in der ich mich weiterhin mit Evolutionsbiologie und forensischen Anwendungen beschäftige“, sagt sie. Ob in der Wissenschaft oder in der angewandten Forschung – sie möchte einen sinnvollen Beitrag zum Schutz der Biodiversität und zur Wissenschaftskommunikation leisten.

Sie ist überzeugt, dass die erworbenen Fähigkeiten – das Verfassen von Förderanträgen, das Engagement in der Öffentlichkeit und die effektive wissenschaftliche Kommunikation – ihren weiteren Weg in der Wissenschaft oder der angewandten Forschung prägen werden. Und eines ist sicher: Auch auf ihrem weiteren Weg wird sie stets auf ihr Ziel hinarbeiten, einen bedeutenden Beitrag zur wissenschaftlichen Gemeinschaft zu leisten.

Von Indien nach Polen, von Großkatzen bis zu Schmeißfliegen: Drashti Parmars Reise ist sowohl eine Reise akademischer Neugier als auch wissenschaftlicher und kultureller Entdeckungen.

Drashti Parmar in Polen

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